Im Sommer wurde über ein Programm des Bodensee-Fischerei-Instituts Langenargen zur WRRL (Wasserrahmenrichtline) die Enz ca. 600 m unterhalb der Brücke in Niefern mittels eines E-Fischgeräts abgefischt und einer Bestandskontrolle unterzogen.
Leider konnten wieder nur noch 12 Fischarten nachgewiesen werden, vor fünf Jahren waren es noch 17.
Dabei konnten zu unsrer Verwunderung auch kleine Bachforellen aufgelistet werden, die offensichtlich aus natürlicher Vermehrung stammen und unsere Anstrengungen die Bachforelle in der Enz wieder heimisch zu machen wurde belohnt. Leider sind keine Rotaugen/Rotfedern ins Netz gegangen da sie Dank Kormoran in diesem Flussabschnitt ausgerottet sind. Döbel sind ebenfalls nur noch als Kleinfische anzutreffen, ebenso sind bei den Barben die mittleren Größen Dank der gefräßigen Schwarzen Vögel vollkommen vernichtet. So sind auch die letzten Bestände der stark gefährdeten Strömer in diesem Bereich nicht mehr zu finden. Von den Fischereibehörden wurde immer wieder betont dass es sich hierbei um die letzte Population von Strömern in Baden Württemberg handelt, auch das ist durch den Kormoran Geschichte.
Im September konnten wir über den Landesfischereiverband Baden-Württemberg Farmaale bekommen, die eine Größe von 12 cm aufweisen und in der Enz ausgesetzt wurden. Dass die Besatzmaßnahmen mit Farmaalen Wirkung zeigen, zeigt der erste Fang von Aalen in diesem Jahr. Der Aal (europäische Aal) bekämpft nachhaltig den Amerikanischen Sumpfkrebs (Überträger der Krebspest) der sich in unseren Gewässern in den letzten Jahren stark vermehrt hat in dem er die jungen aus ihrem Panzer schlupfenden Krebse frisst. In den nun gefangenen Aalen konnte das Nachgewiesen werden. Seit ca. 5 Jahren besetzen wir mit Farmaalen, vormals auch mit Glasaalen was aber keinen Erfolg brachte. Der Beatz mit Aalen ist immer auch mit hohen Kosten für die Fischereivereine und deren Mitglieder verbunden.
R.Kümmel